



In einer Welt, in der wir ständig von einem Überangebot an pornografischen Inhalten umgeben sind, gerät die Ästhetik und Sinnlichkeit oft in den Hintergrund. Besonders das Thema Hintern und Butt Plugs ist in der heteronormativen Gesellschaft mit Scham und Unbehagen behaftet. Vor allem heterosexuelle Männer fühlen sich von dieser Art von Spielzeug oft eingeschüchtert. Sie befürchten, dass die Nutzung eines Butt Plugs ihre Männlichkeit oder gar ihre sexuelle Identität infrage stellen könnte. Diese Unsicherheiten basieren auf tief verwurzelten gesellschaftlichen Normen, die alternative Formen von Sexualität oder Lust für Männer mit einem Tabu belegen. Dieses Projekt möchte solche Ängste und Vorurteile hinterfragen. Mithilfe der Cyanotypie wurden die Formen von 20 verschiedenen Butt Plugs visualisiert. Die Cyanotypie ist ein historisches fotografisches Verfahren, bei dem durch UV-Licht auf lichtempfindlichem Papier eine charakteristische Blauweiß-Darstellung entsteht. Diese Technik wurde bewusst gewählt, da sie es ermöglicht, die Form und Struktur der Objekte präzise und zugleich ästhetisch wiederzugeben. Durch die Reduktion der Butt Plugs auf ihre reine Form wird die sinnliche und ästhetische Dimension des Themas hervorgehoben, frei von jeglicher sexualisierter Überlagerung. Die klare, minimalistische Darstellung regt die Fantasie der Betrachtenden an und lädt dazu ein, Sexualität abseits von Klischees und Ängsten zu betrachten.